Am Wochenende erreichte mich ein Hilferuf: Ein Kunde konnte eine seiner Websites nicht mehr erreichen. Da mir die notwendigen Logindaten alle vorlagen, war schnell herausgefunden, dass sich einiges an den Webhostingpaketen geändert hatte, die dem Kunden gehörten. Auf Rückfrage bestätigte mir der Kunde, er habe den Hoster gebeten, zwei Hostingpakete zusammenzulegen, da eines davon noch freie Inklusivdomains hatte und so die Kosten für eines der Pakete eingespart werden könnten. An der Telefonhotline klang das alles auch gut, so dass der Kunde frohen Mutes war und sich über das Schnäppchen freute. Was dann passierte, stellt sich im Nachhinein so dar:

  • Die fragliche Domain wurde vom einen Hostingpaket in das andere verschoben.
  • Das nun domainlose Webhostingpaket wurde komplett gelöscht, statt die Daten zu verschieben.
  • Die umgezogene Domain zeigt auf das Hauptverzeichnis des neuen Accounts, wo keine Inhalte liegen, so dass eine leere Seite erscheint.

Vom Hoster gab es vor dieser Aktion keinerlei Hinweis, dass Daten zu sichern seien. Zwar gehört es zu den Standardmaßnahmen, vor einem Umzug alle Daten zu sichern, das war dem Kunden allerdings so nicht bewusst. Viele Hoster sind auch durchaus in der Lage, kundenorientiert zu arbeiten – und so eine Zusammenlegung von Paketen ohne Datenverlust abzuwickeln. Bei meinem Lieblings-Hoster All-Inkl kann man beispielsweise so einen Umzug komplett in Eigenregie durchführen, lediglich zur Kündigung des Hostingpaketes ist dann noch Kontakt zum Support notwendig. Vergleicht man die Leistungen, so gibt es nicht einmal einen großen Preisunterschied – das etwa vergleichbare Paket von All-Inkl kostet gerade einmal zwei Euro im Monat mehr als das Paket des Hosters, der obige Glanzleistung vollbrachte.

Sicherlich kann man argumentieren, der Kunde hätte wissen müssen, dass ein Datenverlust eintritt, wenn Pakete zusammengelegt werden. Ich will auch nicht alle Schuld dem Hoster zuschieben. Tatsache ist aber, dass Murphys Gesetz immer dann zuschlägt, wenn alle Beteiligten es nicht erwarten. Ein regelmäßiges Backup, wie ich es beispielsweise auch meinen Kunden als Dienstleistung anbiete, hätte hier zumindest die Folgen gemildert – die Webpräsenz musste komplett neu aufgesetzt und mit Inhalten versorgt werden, eine Menge Arbeit. Ebenso hätte ein Hinweis vom Support, bitte die Daten zu sichern, schon ausgereicht.

Fazit: Immer ein Backup anlegen. Besonders dann, wenn man glaubt, keines zu brauchen. Falls Sie dabei Hilfe benötigen: Sie wissen ja, wie Sie mich erreichen.