Heute ist Earth Day, zu Deutsch „Tag der Erde“. Immerhin 175 Länder der Erde begehen diesen Tag, an dem die Wertschätzung für die natürliche Umwelt im Mittelpunkt stehen soll. Dazu gehört natürlich auch, sein eigenes Konsumverhalten zu überdenken. Schade eigentlich, dass es dazu einen besonderen Tag im Jahr braucht – denn eigentlich ist Nachhaltigkeit eine Aufgabe, die Alle angeht, und zwar jeden Tag.

Gerade bei moderner Elektronik lässt sich viel für die Umwelt tun, das beginnt schon damit, nicht jedes neue Nachfolgemodell zu kaufen. Wenn Geräte erst dann ausrangiert werden, wenn sie endgültig nicht mehr zu reparieren sind, wird der Umwelt damit schon eine Menge Elektroschrott erspart. Wer schon einmal Dokumentationen darüber gesehen hat, wie unser Elektroschrott in Indien oder Afrika „wiederaufbereitet“ wird, weiß worum es geht.

Auch das Thema „geplante Obsoleszenz“ spielt eine wichtige Rolle. Viele Geräte gehen frühzeitig kaputt und lassen sich vom Laien gar nicht erst öffnen, geschweige denn reparieren. Hier kann der Fachmann aber häufig trotzdem kostengünstig helfen. Oftmals ist der Defekt mit dem Austausch eines Pfennigartikels behoben, wenn man nur weiß, wonach man suchen muss. Dass die Reparatur trotzdem nicht für fünf Euro zu haben ist, liegt am Zeitaufwand für die Demontage, Fehlersuche und den anschließenden Zusammenbau. Trotzdem ist die Reparatur beispielsweise bei einem Notebook wesentlich kostengünstiger als die Anschaffung eines Neugerätes.

Unter Berücksichtigung des ökologischen Fußabdrucks rentiert sich auch die Reparatur kleinpreisiger Artikel, beispielsweise bei Tintenstrahlern. Weiteres Einsparpotenzial bietet hier das Wiederauffüllen gebrauchter Tintenpatronen. Den Druckerherstellern ist dies natürlich ein Dorn im Auge, weswegen immer häufiger mit technischen Tricks gearbeitet wird, um das Wiederauffüllen gebrauchter Patronen zu verhindern. Schließlich soll der Kunde doch bitte Original-Verbrauchsmaterial nachkaufen und nicht „fremdgehen“. Immer mehr Menschen lassen sich diese Gängelung nicht mehr gefallen (siehe auch dazu mein Artikel „Kundenbindung heißt nicht Kundenfesselung!„) und stimmen entweder mit den Füßen ab oder ersinnen trickreiche Maßnahmen, um den Herstellern ein Schnippchen zu schlagen.

Mittlerweile organisieren sich die Tüftler und Bastler auch, beispielsweise auf Websites wie iFixit oder als Repair Café – und wenn die Reparatur doch etwas kniffliger wird oder Spezialwerkzeug benötigt wird, findet man so auch Kontakt zu den wenigen noch existierenden Reparaturbetrieben. Die haben sich oft auf eine bestimmte Produktpalette spezialisiert und bieten in ihrem Segment dafür erstklassigen Service und Zugang zu Ersatzteilen, die für „Normalsterbliche“ kaum oder gar nicht erhältlich sind.

In diesem Sinne: Nicht recyclen. Reparieren!